Die Ergebnisse des Wettbewerbs 2020/21
Europa in Bewegung: Bürger·innen und Menschenrechte in Europa
Vielen Dank an allen 191 Schülerinnen und Schülern, die am deutsch-französischen Geschichtswettbewerb EUSTORY-France teilgenommen haben!
Das Thema
Ziel des Europarats ist, eine engere Verbindung zwischen seinen Mitgliedern herzustellen, und […] eines der Mittel zur Erreichung dieses Zieles [ist] die Wahrung und Fortentwicklung der Menschenrechte und Grundfreiheiten.
Mit diesen Worten erklärten die Mitgliedsstaaten des Europarats am 4. November 1950 Menschenrechte zum Grundstein eines vereinten Europas: Die Unterzeichnenden verabschiedeten die Europäische Menschenrechtskonvention und gründeten ein staatenübergreifendes Gericht. Sie gaben jedem Bürger und jeder Bürgerin die Möglichkeit, Beschwerde gegen Menschenrechtsverstöße einzulegen.
So sollten z.B. Gewissens- und Meinungsfreiheit oder das Recht auf Gleichbehandlung durch einen der 47 Mitgliedsstaaten des Europarats gewährleistet werden. Mit diesem Gründungsakt wurden die Menschenrechte als gemeinsamer Standard aller Bürgerinnen und Bürger Europas gesetzt. Der kulturelle Rahmen jedoch bleibt dabei weitestgehend offen.
Seit 1950 haben die Menschenrechte in Europa bemerkenswerte Fortschritte gemacht: Die Todesstrafe wurde in allen Ländern abgeschafft – mit Ausnahme von Belarus – , die Diktaturen Süd- und Osteuropas sind verschwunden, die Presse ist freier geworden, usw.
Diese Fortschritte sind, auch wenn das Attentat von Hanau im Februar 2020 sowie die Schändung der Gedenkstätte von Oradour-sur-Glane im August desselben Jahres zeigen, dass sie immer fragil bleiben werden,das Ergebnis von bürgerlichem Engagement und von Bewegungen für die Menschenrechte in ganz Europa: von großen Persönlichkeiten und von Unbekannten, von Aktivistinnen und Aktivisten, von NGOs, Gewerkschaften und spontanen Bürgerbewegungen; in der Politik genauso wie im Herzen der intellektuellen Zivilgesellschaft. Der Aktivismus hatte dabei sehr unterschiedliche Gesichter: Demonstrationen, Petitionen, symbolische Aktionen, aber auch literarische Werke, Filme, etc. Zum 70. Jahrestag der Europäischen Menschenrechtskonvention sind die deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler dazu eingeladen, sich mit der Geschichte der Menschenrechte in Europa seit 1950 und dem damit verbundenen Einsatz von Bürgerinnen und Bürgern oder Bewegungen, berühmt oder unbekannt, aus Politik, Kunst oder anderen Bereichen auseinanderzusetzen, die sich für die Einhaltung der Grundrechte und der Menschenwürde, für die Demokratie oder die Freiheit einsetzten.
Das ausgewählte Thema ist anhand von Primärquellen (Tagebücher, Reportagen, Dokumente, Zeitzeugenberichte, etc.) und Sekundärquellen (Forschungsarbeiten, Monographien, etc.) zu bearbeiten. Arbeiten, die im deutsch-französischen Tandem durchgeführt und von Archivdokumenten illustriert werden, werden bevorzugt.
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Die Jury hat getagt und entschieden, folgende Beiträge mit einem Preis auszuzeichnen.
Kategorie 8.-10. Klasse / Collège
1. Preis Collège ex æquo
Schülergruppe (16 Schüler*innen) der Quatrième des Collège René Cassin (Loos-en-Gohelle, Nord) Online-Zeitung « Frauenzeitung»
1er prix Collège ex æquo
Klasse von 25 Schüler*innen der Quatrième des Collège Henri Morat (Recey-sur-Ource, Côte-d’Or) Slam « Europaslam »
Kategorie 11.-13. Klasse / Lycée
Schülergruppe (15 Schüler*innen) der Seconde des Lycée La Prat’s (Cluny, Saône-et-Loire) Video « Im Menschentrichter »
Tandem-Preis
1. Preis Tandem ex æquo
Tandem von 7 Schüler*innen der Première des Lycée du Dauphiné (Romans-sur-Isère, Drôme)
und von 18 Schüler*innen der 9. Klasse des GymPan – Gymnasiums (Pfarrkirchen, Bayern)
Multimediales Buch « Zwischen Vergangenheit und Gegenwart, les Droits de l’Homme »
1. Preis Tandem ex æquo
Tandem von 2 Schülerinnen der Première des Lycée Chateaubriand (Rennes, Ille-et-Vilaine)
und von 2 Schülerinnen der 10. Klasse, Gymnasium Kreuzgasse (Köln, NRW)
Interview « LGBTQIquA? / LQBTQIwAs? »
Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnerinnen und Gewinnern!
Die Jury 2020/21 :
– Violeta MARTINEZ AURIOL, Mitglied des nationalen Komitees, Sekretärin des Europaausschusses und Ko-Sekretärin des regionalen Verbandes Ile-de-France der Association des Professeurs d’Histoire-Géographie, (APHG – französischer Verband der Geschichts- und Geografielehrer).
– Jacqueline HOULGATTE, ehemalige Leiterin der Europaausschuss und Ehrenvorsitzende des regionalen Verbandes Bretagne der APHG.
– Aydin BASARSLAN, Geschichts- und Geografie Lehrer im lycée Fustel de Coulange und Geopolitik-Lehrer im Lycée Kleber (Straßburg), außerordentlicher Professor an der Universität Straßburg und ehemaliger Vorsitzender des regionalen Verbandes Elsaß der APHG.
– Prof. Dr. Friedrich TAUBERT, Professor für deutsche Zivilisation im Fachbereich Sprache und Zivilisation der Université de Bourgogne (Dijon).